Royal Flying Doctor Service: Retter aus der Luft

Ein Walkabout in Australien ist ein echtes Abenteuer. Wie jedes andere Abenteuer birgt auch dieses eine Reihe von Gefahren. Um Verletzungen zu behandeln, fliegt der Royal Flying Doctor Service selbst in die abgelegensten Gebiete des Kontinents. Und um die bestmöglichste Behandlung zu bekommen, sollten Reisende eine entsprechende Versicherung abschließen. 

Ein Flugzeug des Royal Flying Doctor Service, das gerade im Outback Australiens landet.

Der Royal Flying Doctor Service rettet Leben auch in den entlegensten Gebieten Australiens. Quelle: Durk Talsma – 653967997 / Shutterstock.com

 

 

Das australische Outback stellt für jeden Australien-Besucher eine ganz besondere Herausforderung dar. Das weitläufige Gebiet ist spärlich besiedelt. Für Abenteurer und Backpacker, die diesen Teil des Landes dennoch erkunden möchten, ist zumindest ein Mindestmaß an gesundheitlicher Absicherung und Schutz notwendig. Schließlich kann es zwischendurch immer zu einem medizinischen Notfall kommen. Anfang des 20. Jahrhunderts war eine entsprechende Absicherung noch nicht gegeben. Mit der Gründung des Royal Flying Doctor Service haben sich diese Zeiten allerdings geändert.

 

Wie funktioniert Royal Flying Doctor Service?

 

Bei diesen zahlreichen Gefahrenquellen ist es umso wichtiger, dass ein funktionierendes Notfalldienst-Netzwerk zur Verfügung steht. Denn schon auf den ersten Blick geringfügige Verletzungen können schwerwiegende Folgen haben. Für eine möglichst schnelle Behandlung sorgt der Royal Flying Doctor Service (RFDS). Hierbei handelt es sich um einen gemeinnützigen ärztlichen Notfalldienst, der von 22 Basisstationen in sechs Bundesstaaten per Flugzeug jeden Ort in Australien innerhalb von zwei Stunden erreicht. Der bekannteste Stützpunkt in Alice Springs kann von Touristen sogar besichtigt werden. Der Dienst ist mit allen älteren und moderneren Kommunikationsmitteln erreichbar. Hierzu zählen: Funk, Telefon, Handy und Internet. Allgemeine Pflege- und Gesundheitsdienste sind ebenfalls im Service mit inbegriffen.

 

Wer bietet eine Auslandskrankenversicherung an?

 

Abgesehen von einem umfassenden Notfalldienst, bietet der Service auch regelmäßige Sprechstunden („Kliniktage“) in isolierten Siedlungen und Gemeinden an. Darüber hinaus existiert ein Funkdienst im Notfall für telefonische Konsultationen rund um die Uhr. Medical Chests (Medikamenten-Boxen) stehen im gesamten Outback für jeden zur Verfügung, der diese Hilfe benötigt. Trotz all dieser Unterstützung sollte man über eine passende Krankenversicherung verfügen, bevor man das Outback erkundet. Im Internet lassen sich einige Anbieter dazu finden. So bietet beispielsweise TravelSecure mit TS-Young einen Auslandskrankenschutz an, der speziell auf die Bedürfnisse der Backpacker, Work and Traveller & Co. zugeschnitten ist.

 

Auslandskrankenversicherung – Was wird übernommen?

 

Je nachdem, für welche Auslandskrankenversicherung sich die Reisenden entscheiden, werden auch unterschiedlich Fälle abgedeckt. Hierzu gehören:

 

  • stationäre und ambulante Behandlungen
  • Zahnbehandlungen, Zahnfüllungen, Zahnersatz
  • verordnete Heil- und Hilfsmittel
  • bei teureren Versicherungen auch Zahlung von Rückreisekosten
  • psychische Notfallbehandlungen
  • Reiseunfallversicherung für einen Todes- oder Invaliditätsfall
  • Kostenübernahme bei einer Bergung

 

Prinzipiell sollte jeder Reisende, aber insbesondere Backpacker oder Work and Traveller, über einen ausreichenden zusätzlichen Versicherungsschutz nachdenken. Eine ausgiebige Recherche ist dabei unabdingbar. Vor allem, weil gesetzlich Krankenversicherte außerhalb der EU keinen Versicherungsschutz genießen.

Gefahren im australischen Outback

 

Insbesondere Backpacker, die zum ersten Mal eine Reise ins Outback antreten, sollten wissen, worauf sie sich einlassen. Dazu ist es wichtig, die Gefahren, vor denen es sich zu schützen gilt, zunächst zu benennen:

 

Gefahr Erläuterung
Krankheiten Übertragbare Tropenkrankheiten sind zwar eher selten, können aber gelegentlich dennoch auftreten. So etwa das Dengue-Fieber, welches auf den Inseln der Torresstraße und im Norden von Queensland gelegentlich vorkommt und durch die Aedes-Mücke übertragen wird. Dies ist insbesondere in den Monaten von Dezember bis Juni der Fall.
Tiere Die Tierwelt Australiens kann zuweilen ebenfalls gefährlich sein: Hier gibt es giftige Schlangen, Skorpione, Spinnen, aber auch Krokodile. Selbst Koala-Bären besitzen scharfe Krallen und Kängurus reagieren gelegentlich aggressiv. Ein besonders gefährliches Wassertier ist die sogenannte Seewespe (auf Englisch: box jelly fish). Das Gift dieser Würfelqualle ist tödlich und kann zum Herzstillstand führen.
Buschbrände Nicht nur ein eigenes Lagerfeuer, sondern auch kleinste Brandherde wie Zigaretten können vor allem in trockenen Regionen Buschbrände auslösen.
Dünne Ozonschicht Die Ozonschicht über Australien ist dünner als in anderen Teilen der Welt. Deswegen strahlt die Sonne hier wesentlich intensiver. Dies kann Verbrennungen oder auch langfristige Hauterkrankungen (wie z.B. Hautkrebs) zur Folge haben.
Dürre Bestimmte Regionen können während bestimmter Zeiten extrem trocken sein. Diese sollten bestenfalls gemieden oder ausreichend Wasser mitgeführt werden.

 

Tabelle: Neben typischen Krankheiten, die auch zuhause auftreten, lauern in Australien überall Gefahren. Dies sollte Urlauber jedoch nicht vor eine Reise in dieses wunderschöne und interessante Land abschrecken. Wer sich an die Warnschilder hält, sich bei der örtlichen Bevölkerung informiert und generell ausreichend recherchiert, dürfte den Bedrohungen weitestgehend ausweichen können.

 

 

Die Royal Flying Doctor Service-Geschichte

 

Der Royal Flying Doctor Service wurde vom presbyterianischen Pfarrer John Lynn im Jahr 1928 gegründet. Damals trug die Organisation noch den Namen Aerial Medical Service. Erst 1942 bekam der Dienst seinen heutigen, weltweit bekannten Namen. Vor der Gründung waren tatsächlich nur zwei Ärzte für ein Gebiet von zwei Millionen Quadratmeter zuständig. Der RFDS konnte sich vor allem dank der Entwicklung des Funkgerätes etablieren. Diese Entwicklung wurde durch die Innovationen des australischen Erfinders Alfred Traeger vorangetrieben: Das Funkgerät konnte aufgrund Traegers Neuerungen per Pedal mit Strom versorgt werden. Auf diese Weise waren auch vom Stromnetz abgeschnittene und weit entfernte Orte in der Lage, mit dem RFDS zu kommunizieren und dessen Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

Royal Flying Doctor Service-Fakten

 

Die Organisation hat bis heute natürlich noch den einen oder anderen Evolutionsschritt getan. Jährlich kann der RFDS 250.000 Krankheitsfälle behandeln. Dafür sind auch die regelmäßigen Kliniktage verantwortlich, die sicherstellen, dass selbst Patienten in weit entlegenen Gebieten regelmäßig zum Arzt gehen und eine ordnungsgemäße Behandlung erfahren. Als gemeinnütziger Verein ist der RFDS auf regelmäßige Spendengelder angewiesen, um sich zu finanzieren. Der Staat trägt immerhin einen kleinen Teil dazu bei.

 

Royal Flying Doctor Service erhält deutsche Unterstützung

 

Weil viele Ärzte in den Ruhestand gehen oder in Großstädten Karriere machen wollen, mangelt es dem RFDS zurzeit am notwendigen Nachwuchs. Unterstützung kommt immerhin aus aller Welt, unter anderem auch aus Deutschland. So kommen inzwischen 43 Prozent Lebensretter nicht aus Australien, sondern aus dem Ausland. Ohne diese internationale Hilfe würde die Organisation nicht mehr funktionieren. Darüber hinaus unterstützt auch der deutsche Förderverein flydoc australia e.v., der 2004 gegründet wurde, den RFDS mit Spendengeldern. Die Gründer des Vereins, die natürlich große Australienfans sind, wollen damit vor allem ihre Anerkennung für den auf der Welt einzigartigen Service deutlich machen.

 

 

Quelle: Durk Talsma – 653967997 / Shutterstock.com

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